Weitergabe
Weshalb sollten OER geteilt werden?
Das Konzept der OER steigt und fällt mit dessen Verbreitung. Es stellt sich berechtigterweise die Frage, warum die eigenen Bildungsressourcen geteilt und anderen kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollten. Demnach unterbinden der fehlende Gemeinschafts- und der dominierende Wettbewerbsgedanke die Open Access– beziehungsweise Open Education-Bewegung. Lehrpersonen fürchten einen Reputationsverlust, der durch Einblicke in die Forschung und Kritik an dieser entstehen könnte (vgl. Wikimedia Deutschland e.V., 2016b, S. 34f.). Diese Angst ignoriert die Tatsache, dass die Materialien durch gemeinsames reviewen und bearbeiten an Qualität gewinnen könnten. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich vom Ersteller hin zum Material. Die Sache rückt stärker in den Vorder- und der Autor in den Hintergrund.
Das Teilen von Bildungsressourcen trägt trivialerweise zur Verbreitung bei. Indem mehr OER vorhanden sind, erhöht sich gegebenenfalls auch der Nutzungs- sowie Bekanntheitsgrad. Weitergabe bedeutet in diesem Sinne die Lizenzierung unter allen Creative Commons – Lizenzen. Die Lizenzen CC0, CC BY und CC BY-SA erlauben die Weiterverarbeitung und dahingehende Verbesserung, Ergänzung und Aufwertung der Inhalte. Während eventuell auf Mikro- und Mesoebene direkt an der Hochschule Möglichkeiten der Verbreitung und des Austauschs verfügbar sind, bietet sich auf der Makroebene das Internet als weltweites Medium an.
Hochschulische Verbreitung
Eventuell bestehen in den jeweiligen hochschulischen Einrichtungen bereits Strukturen, wie etwa der Online-Publikations-Server (OPUS)1 der Universität Augsburg, die OER anbieten beziehungsweise Materialien unter einer Creative Commons – Lizenz veröffentlichen. Sollte dem nicht so sein, helfen die Materialien des Projekts bei der Etablierung. Die Gründung von Arbeitskreisen, Gespräche in Gremien oder die Zusammenarbeit mit Universitätsbibliotheken stellen denkbare Ausgangspunkte für eine universitäre OER-Kultur dar. Auch der unorganisierte Austausch mit Dozierenden und Forschenden der eigenen Einrichtung beziehungsweise der verschiedenen Fachrichtungen fördert eine offene Atmosphäre des Teilens und voneinander Lernens.
Weltweite Verbreitung
Demgegenüber bietet auf höherer Ebene das Internet die Chance, sich weltweit auszutauschen, eigene Ideen und Inhalte zu veröffentlichen sowie die anderer Personen kennenzulernen. Wie bereits erörtert, gibt es eine Vielzahl an Web-Portalen zur Suche und zur Verbreitung von freien Bildungsressourcen. Mit Abschluss des Projekts erfolgt ebenfalls das Release eines Plugins für die CMS Moodle und ILIAS zur Teilung von OER. Zudem bieten sich Social-Media-Kanäle, eigene Webseiten und Foren dazu an.
Download einer Linkliste mit Portalen als PDF-Dokument der AMH: Linkliste OER Teilen
Fußnoten:
[1] Details zur Homepage sind abrufbar unter: https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/
Literatur:
- Wikimedia Deutschland e.V. (2016b). Praxisrahmen für Open Educational Resources (OER) in Deutschland. o.O.:Wikimedia Deutschland e.V.. Abgerufen am 11.06.2018 von http://mapping-oer.de/wp-content/uploads/2016/02/Praxisrahmen-fu%CC%88r-OER-in-Deutschland_Online.pdf.
Wie teile ich selbst erstellte OER? von Vincent Dusanek für OERinForm, 2018. Lizenz: CC BY-SA 4.0.